FAQ & Tipps

Zehn Fragen und Antworten für Schach-Eltern

Soll ich mein Kind beim Schach gewinnen lassen?
Nein. Selbst wenn Sie so raffiniert dabei vorgehen können, dass ihr Kind Ihre Absicht nicht bemerken würde, ist es besser, wenn Sie Ihre Raffinesse allenfalls nutzen, um das Spiel spannend zu halten. Das Kind soll sich ja anstrengen und sich seine kleinen Fortschritte erarbeiten, nicht geschenkt bekommen.

Wer sind die richtigen Schachpartner für mein Kind?
Dass das Spielniveau beim Schach oft weit auseinander klafft, soll Sie oder jemand anderes aus der Familie nicht abhalten, mit Ihrem Kind Schach zu spielen. Das dient der Kommunikation zwischen den Generationen und auch der Motivation. Am besten hat Ihr Kind Gegner, die etwa gleich stark oder gerade etwas stärker sind, so dass mit guter Konzentration ein Sieg möglich ist und damit ein verdientes Erfolgserlebnis. Schach im Internet ist für viele Kinder nicht das Richtige. In fast allen Schulen und einigen Horten sind Schachsets greifbar und kann in der Pause gespielt werden. Aus dem Schachkurs weiß Ihr Kind, wer seine Kragenweite hat. Und mal nachmittags verabreden kann man sich zum Schach ja auch.

Wie kann ich mein Kind während des Schachkurses unterstützen?
Der Schachunterricht ist so konzipiert, dass die Kinder keine Hilfe von zuhause brauchen. Sie brauchen Ihrem Kind auch nicht vor dem Schachkurs schon die wichtigsten Regeln beibringen. Das übernehmen die speziell ausgebildeten und erfahrenen Schachlehrer. Aber die eine oder andere zuhause gespielte Schachpartie ist sicher hilfreich.

Soll ich die Schach-Hausaufgaben korrigieren?
Das ist nicht nötig, aber es schadet auch nicht, insbesondere, wenn Sie Schach gleichzeitig mit ihrem Kind lernen und einander gegenseitig korrigieren. Schach-Hausaufgaben dienen nicht nur der Überprüfung und der Vertiefung des Gelernten sondern auch der Regelmäßigkeit, also damit sich ihr Kind zwischen einer Schachstunde und der nächsten mindestens einmal mit dem Spiel beschäftigt hat – besser ist natürlich mehrmals die Woche.

Soll mein Kind Opas alte Schachbücher lesen?
Wenn Sie noch ein paar alte Schachbücher auf dem Speicher haben oder auf dem Flohmarkt sehen, ist die Chance gering, dass es für ihr Kind geeignet ist. Selbst Lehrbücher, die angeblich für Anfänger sind, erklären rasch die Grundregeln, ohne dass ihre Beherrschung durch kleine Spiele gefestigt wird, und springen dann gleich zur Eröffnungstheorie und Motiven, die außer dem eigenen Zug den Gegenzug und den nächsten eigenen Zug
erfordern. Wenn ihr Kind schon ein oder zwei Jahre in der Schule Schach spielt, kann es durchaus einen Blick in den alten Schmöker werfen, vielleicht mal eine Partie nachspielen und lesen, was der Autor dazu für mitteilenswert hält. Das übt die Schachnotation und wenn nichts anderes, zumindest das Lesen.

Braucht mein Kind ein Schachprogramm?
Die meisten Schachprogramme sind nicht kindgerecht. Eine Ausnahme ist eine unterhaltsame Serie von Schachprogrammen namens „Fritz & Fertig“ für den Computer und inzwischen auch fürs Smartphone. Wer aufs Geld schauen muss, fragt halt bei den anderen Familien im Schachkurs, wer das zuhause hat. Zu zweit spielen macht übrigens auch Spaß. Für Kinder, die noch nicht lesen können, gibt es „Dinosaurier-Schach“.

Welches Schachspiel soll ich kaufen?
Von kleinen Sets ist abzuraten. Nicht weil sie oft mieser Qualität sind und die mickrigen Figuren so leicht verloren gehen, sondern weil Ihr Kind darauf die Stellung nicht überblicken kann. Ähnliches gilt auch für Schachsets aus Fantasiefiguren. Ein Turnierschachbrett, wie es auch im Schachunterricht eingesetzt wird, hat typischerweise eine Kantenlänge von 50 cm. Die größten Figuren, die Könige sind ungefähr 9 cm hoch. Ein Klappbrett aus Kunststoff ist leichter und nicht so sperrig wie ein teures Holzbrett. Auch bei den Figuren kann Kunststoff reichen, aber Holz kommt eher in Frage, weil der Preisunterschied geringer ist.

Braucht mein Kind eine Schachuhr?
Eigentlich nur, wenn es schon Turniere spielt und auch öfter mal mit Freunden außerhalb des Vereins, wo es ja genügend Schachuhren gibt. Um gelegentlich mit Zeitmessung zu spielen, reicht eine App. Es gibt mehrere Schachuhr-Apps, die sich gratis laden lassen.

Was muss ich vor dem ersten Schachturnier wissen?
Das erste Schachturnier ist für viele eine emotionale Achterbahnfahrt. Falls Ihr Kind gegen seine Freunde oder in seiner Klasse immer gewinnt, machen Sie es besser darauf gefasst, dass es bei einem Schachturnier auf lauter andere Kinder trifft, die nicht nur ebenfalls immer
gegen ihre Freunde und Klassenkameraden gewinnen, sondern von denen einige auch schon Turniererfahrung haben. Falls Ihr Kind vorher noch nie mit einer Schachuhr gespielt hat, wird es wahrscheinlich die ersten Partien zu schnell spielen und dabei zu viel auf die Anzeige der Uhr schauen und zu wenig aufs Brett. Ihr erfolgsgewohntes Kind wird also mit Niederlagen rechnen müssen. Schrauben Sie die Erwartungen also herunter. Spätestens nach zwei oder drei Runden trifft es auf andere Kinder, denen es genauso geht, und dann folgt auf Niederlagen in der Regel auch mindestens ein Erfolgserlebnis. Feiern Sie es!

Und wenn mein Kind die Lust auf Schach verliert?
Ist die Lust weg, weil der beste Freund oder die beste Freundin nicht mehr zum Schach geht? Oder war es eine bittere Niederlage? Es lohnt sich, der Ursache auf den Grund zu gehen und notfalls mit dem Schachlehrer zu kommunizieren. Die Schachlehrer sind auf das sanfte Hinwirken der Eltern auf eine sinnvolle, zukunftsträchtige Beschäftigung ihrer Kinder angewiesen – und dankbar, wenn Eltern erkennen, dass Schach mehr als ein spaßiges Hobby ist. Ist gerade etwas Neues angesagt? Überlegen Sie doch mal – vielleicht sogar gemeinsam mit ihrem Kind – auf welchen spannenden Betätigungsfeldern sich das beim Schach gelernte Vorausdenken und Strategien überlegen auch anwenden lassen.

 Keine Ausrede mehr

SCHACHMATERIAL

Häufig werden wir gefragt, welche Schachfiguren und -bretter für das Erlernen und Einüben des Schachspiels sinnvoll sind. Obwohl es schwierig ist, hier eine pauschale Antwort zu geben, ist es sicher sinnvoll, auf Folgendes zu achten:

Das Schachbrett sollte eine gewisse Größe haben; als Richtwert sollte die Feldgröße > 50mm sein. Holz ist schöner als Plastik; die günstigen klappbaren Kunststoffbretter, die wir auch in den Schulen einsetzen, sind aber für den Anfang völlig in Ordnung.

  • Holzfiguren fassen sich wesentlich schöner an als solche aus Plastik und sind nicht viel teurer. Eine Königshöhe >90mm passt gut zum o.g. Brett.
  • Falls Sie ein kleineres Brett kaufen, achten Sie darauf, dass die Figuren zum Brett passen: Feldgröße 40mm – Königshöhe ca. 75mm

Unser bewährter Exclusiv-Partner für den Bezug von Schachmaterial ist die Firma Niggemann

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